Illa Manzius - die Gedichtewerkstatt

Der gefühlvolle Schneemann!

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Es war einmal ein Schneemann, er wurde gebaut!
Als er fertig war, erfreute er sich seines Lebens!
Mit seinen kohlrabenschwarzen Augen, hat er voller Neugier in diese Welt geschaut!
Wollte das Lachen der Kinder hören, wollte ihnen Freude geben!

So stand er denn da, in seiner ganzen Größe!
Denn sein Aufbau war bei dem wenigen Schnee sehr schwer!
Als er noch im Werden war, so nackt, verbarg er seine Kümmerlichkeit und seine Blöße!
Doch er wollte groß und schön werden, das wünschte er sich noch beim Bauen so sehr!

Es vergingen viele Nächte und auch Tage!
Kein Schnee fiel vom Himmel auf diese Welt!
Sein angefangener Körper stand schon da, zitterte vor Kälte ohne Frage!
Und wünschte sich so sehr, dass endlich Schnee vom Himmel fällt!

Kinder sprangen lachend um ihn herum!
Auch Erwachsene sahen ihn so jämmerlich, gingen stumm und nickend an ihm vorbei!
Und sein Wunsch war, endlich groß und schön zu werden, bevor die Winterzeit ist um!
Fühlte sich in seinem noch nicht ganz erlangten Leben so hilflos, tat manchmal nachts einen Schrei!

Doch eines Nachts, es war so gegen drei!
Fielen Schneeflocken vom Himmel, von Engeln bewacht!
Doch diesmal machte er einen Freudenschrei!
Auch sein Herz, das noch nicht ganz fertig war, hüpfte in ihm und fing an zu schlagen, ganz sacht!

Seine freudige Erwartung war so groß!
Den anbrechenden Tag konnte er kaum noch erwarten!
Doch sein unfertiges Herz war so hoffnungsvoll und sein Wunsch war,
wann kommen die Kinder bloß?
Der Tag brach an und er wusste, er steht in einem schönen, paradiesischen Garten!

Plötzlich hörte er ein Jubeln und helles Lachen um sich her!
Und er fühlte, jetzt war auch die Zeit für ihn gekommen!
War nur noch erwartungsvoll und fürchtete sich nicht mehr!

Hände, große und kleine packten Schnee an seinen kalten Körper, bauten
auch seinen Kopf, mit Kohlenaugen, jetzt konnte er alles sehen, ganz verschwommen!
Seine Gestalt nahm Formen an, sie bauten an ihm sehr schnell!
Sie bauten an ihm und lachten fröhlich!

Es war an einem Vormittag, die Sonne schien ganz hell!
Und der Schneemann war fast fertig, er war so selig!
Als er fertig war, sprangen alle um ihn herum!
Da freute sich der Schneemann und es kamen ihm ein paar Tränen!

Und er wunderte sich, hatten sie ihm auch Gefühl und Tränen eingebaut?
Vielleicht auch den Verstand, dass er nicht mehr war so dumm!
Dann hätte er ja auch Empfindungen und das Sehnen!
Und er fühlte sich gut dabei, wollte dass jeder nach ihm schaut!

Endlich war er fertig, hatte eine Schote als Mund!
Eine Karotte lang und rot, als Nase!
Und aus pechschwarzen Kohlen, waren seine Augen!
Sein Körperbau war kugelrund, wog mindestens einen Zentner und so manches Pfund!
Und seine Nase war groß und rot und so schmackhaft, die hätte gefressen jeder Hase!
Und seine Augen waren so pechschwarz, hätte der Schneemann sich selbst gesehen,
könnte er dies kaum glauben!

So stand dann der Schneemann da, an einem Tag in seiner schönsten Form!
Jeder der vorbei kam bewunderte ihn, es war enorm!
So sah er jeden Tag im Winter, wie die Kinder um ihn herum spielten!
Und am Tage, wenn die Krähen auf einem Baume saßen, sie ungläubig nach ihm schielten!
So erfreute sich der Schneemann in der Winterzeit, viele Tage und Wochen, seines Lebens!
Wenn mal die Sonne schien, setzte er seine Tränen ein. Wurde es wieder dunkel und kalt,
waren seine Tränen nicht vergebens!

Wenn es dann nachts war, stand er denn da im Dunkeln allein!
Und wünschte sich, dass der Tag wieder anbricht!
Doch hoffentlich nur mit kaltem Sonnenschein!
Dass nichts an ihm zerbricht!

Und so kamen an einem Tage, ein paar ungute Jungen vorbei!
Mit einer Schleuder schossen sie dem Schneemann die Nase weg!
Es ging so schnell, eins, zwei, drei!
Der arme Schneemann bekam einen Riesenschreck!

Nun kamen die Kinder angelaufen, die ihn gebaut hatten!
Sahen, dass seine Nase weg war!
Riefen alles durcheinander, hatten kleine Debatten!
Es war eine kleine Kinderschar!
Die Nase vom Schneemann lag zerbrochen im Schnee!
Es war Tag, hier und da sah man noch vom vergangenen Jahr den Klee!

Die Kinder hoben die Karotte auf, doch es waren ja zwei Stücke!
Ein Junge stellte sich auf die Zehenspitzen, steckte sie in die schonvorhandene Lücke!
Die Kinder sahen den Schneemann an, mit so einer kleinen Nase das ging doch nicht!
Sie riefen durcheinander, wer hat dieses getan, dass diese Nase zerbricht!
Ein kleines Mädchen kam mit einer großen Karotte angelaufen!
Hielt die Karotte hoch, war außer Puste, konnte kaum noch schnaufen!

Der kleine Junge stellte sich auf die Zehenspitzen und steckte die jetzt große Karotte,
in das schon vorhandene Loch!
Und alles klatschten in die Hände und riefen: »Jetzt hat er doch seine schöne große Nase noch!«
Und erst der Schneemann, sah die Kinder mit seinen großen Kohlenaugen dankbar an!
Und wieder wollten ihm ein paar Tränen kommen!
Die Mutter rief die Kinder herein, jetzt war der Schneemann wieder allein!
Und dass er jetzt, wie er war, solange so bleiben wollte war ihm klar!
Die kaputte Nase hatten die Kinder mitgenommen!

Es wurde Nacht, am Himmel leuchteten die Sterne!
Nun stand der Schneemann alleine, sah schweigend in die Ferne!
Ein paar einsame Tränen kollerten über sein Gesicht!
Er fühlte sich einsam, dann sah er ein Laternenlicht!
Ein größerer Junge mit einer Laterne leuchtete ihn an!
Hielt die Laterne hoch und kam ganz nahe heran!
Sah den Schneemann an, seine großen schwarzen Augen!
Sein Herz schlug wild, hoffte dass dieser junge vernünftig war
und ihm nicht die Nase und die Augen tat rauben!

Doch daran hatte dieser Jung nie gedacht!
Setzte ihm einen mitgebrachten Hut auf und legte um seinen Hals, einen Schal ganz sacht!
Der Junge sah ihn an und lachte ihm ins Gesicht!
Er sagte: ,, Ich komme jetzt jeden Tag vorbei, passe auf, dass Du nicht zusammen brichst!
Der Schneemann freute sich über das was er hörte!
Dann steckte er ihm noch eine Rute unter seinen Arm!
Der Schneemann war ganz selig, weil das was der Junge noch an ihm tat, nicht störte!
Der Junge ging wieder fort!

Am nächsten Tag kamen die Kinder zu ihm raus!
Sie sahen ihn an, der Schneemann sah so komplett aus!
Waren so erstaunt, ihnen fehlte jedes Wort!
Der Schneemann erfreute alle jeden Tag aufs Neue!
Und es gab keinen Tag, an dem er sein bisheriges Leben bereue!

Und der Junge hielt sein Wort!
Er kam jeden Tag an diesen Ort!
Um nach dem Schneemann zu sehen!
Sah ihn immer in seiner ganzen Schönheit stehen!

Und die Moral von der Geschicht!
» Lass einen Schneemann von selber schmelzen, helfe nicht nach, dass er zusammen bricht!«

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Fortsetzung folgt!

Der gefühlvolle Schneemann - Fortsetzung



Rubrik: Winter!

Geschrieben, den 9.12.2006  von Illa




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