Der gefühlvolle Schneemann - Fortsetzung

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So vergingen viele Tage und Wochen!
Der Schneemann sah immer noch gut aus, brauchte sich für sein Äußeres, nicht zu schämen!
Zwar war schon seine Rute angebrochen!
Und wünschte sich jeden Tag aufs Neue, dass die Kinder kämen!
War die Schule dann vorbei, kamen auch die Kinder, eins, zwei, drei!

So war der Schneemann froh hier im Garten, wo viele Kinder waren, zu stehen!
Träumte noch so manchen Tag, von der vergangenen heiligen Nacht!
Wenn die Kinder auch in der Stube am Weihnachtsbaum waren, sie kamen immer nach ihm sehen!
Nun war Weihnachten vorbei und das neue Jahr hatte angefangen!
An seinem Äußeren bröckelte schon vieles herunter!
Und in der Weihnachtszeit hatte er gehört, wie die Kinder vor dem Weihnachtsbaum sangen!
Sein Herz war da so gerührt, fühlte sich traurig mit unter!
Und es wurde wieder Tag, nach einer kalten, langen Nacht!
Plötzlich kam ein starker Wind!
Es ging schwupp und weg, die Rute lag im Dreck!
Sie war weg, darüber hat der Schneemann nicht gelacht!
Doch ein Schneemann steckt so manches weg, wie sie eben sind!

Und als der Wind stärker wurde, bekam der Schneemann es mit der Angst zu tun!
Er hatte gehört, dass jemand etwas hatte von Tauwetter gesagt!
Er dachte: ,, Jetzt kommt wohl Wetterstress und ich wollte mich noch ausruhen!
Dies war schlimm für den Schneemann, weil dieses an seinen Nerven nagt!
Sein Gemüt war ganz ängstlich und klein!
Er dachte: ,, Wenn das Tauwetter kommt, was wird dann sein?“
Doch so weit wollte er nicht denken!
Das Schneeschicksal wird’s schon lenken!

Und jetzt wurde es wieder Nacht, ehe der Schneemann sich dies gedacht!
Die Kinder waren schon lange schlafen gegangen!
Der Schneemann sah wieder in der Ferne, die Sterne!
Das Tauwetter war noch nicht da und der Schneemann wollte noch einige Zeit erlangen!
Der Schneemann stand da, beruhigte sich und hatte sein Leben gerne!

Es wurde wieder Tag, nach einer langen, kalten Nacht!
Die Kälte und sein Leben tat ihm so gut, sein gefühlvolles Herz hat vor Freude gelacht!
Die Zeit ging ins Land, das Frühjahr begann!
Die Kinder hatten noch viel Spaß mit dem Schneemann!
Die Rute, die schon weggefallen war, steckten sie im wieder unter den Arm!
Damit fühlte er sich wieder gut!
Jeden Tag gab es etwas Neues um ihn herum!
Sein Herz war ja kalt, doch die Gefühle machen es warm!
Und er fühlte, wie gut ihm dies tut!
Plötzlich war um ihn herum, ein summ, summ, summ!

Ein fliegendes Etwas, was er so noch nicht gekannt!
Setzte sich auf seine Nase, die rote!
Und krabbelte an seinen Mund, die Schote!
Das gefiel dem Schneemann gar nicht gut, hätte am liebsten das Vieh verscheucht oder verbannt!
Dies war ein früher Fliegenbrummer, ihr war es noch zu kalt!
Und plötzlich schwupp und weg, flog sie wieder in ihr Versteck!
Auch darüber war der Schneemann froh!
Und darüber, dass es ihn noch gab, sowieso!

Und eines Tages, wo die Kinder um ihn herum spielten!
Und die Krähen auf dem Baume, dort nach ihm schielten!
Das war es schwupp, wie es geschah, eine Krähe er vor sich stehen sah!
Genau vor seinen Füßen, wollte sie ihn grüßen?
Doch was jetzt geschah, fand der Schneemann gar nicht gut!
Sie stolzierte um ihn herum und pickte an seinem Unterbau!
Pickte so lange, es entstand ein großes Loch!
Der Schneemann bekam über diese Frechheit eine Riesenwut!
Und die Krähe war so schlau, pickte immer weiter an seinem Unterbau!

Der Schneemann knickte bald ein, doch er hielt sich noch!
Jetzt flog die Krähe wieder weg, sie hatte wohl genug zerstört!
Die Kinder kamen angelaufen, fanden das von der Krähe unerhört!
Sie packten wieder einigen Schnee, der noch vorhanden war, in das Loch!
Der Schneemann war noch nicht umgeknickt, er stand noch!
So ging alles noch gut, ein paar Tage!
Und jeden Tag stellte sich der Schneemann immer dieselbe Frage!
Wann wird es sein, wann, wann, wann komm ich dran?

So war es an einem Tag, die Sonne schien vom Himmelszelt!
Der Schneemann war noch da, doch er erfreute sich nicht mehr an dieser Welt!
Denn er hatte sein Leben gelebt, wie es auch so manch einem vorschwebt!
Er war müde, fühlte sich innen nicht mehr so gut!
Doch es wurde nachts wieder kalt und er schöpfte neuen Mut!

Es kam ein neuer Tag, die Kinder spielten wieder um ihn herum!
Wenn er das so sah, machte sein Herz wieder freudig bumm, bumm!
Und der Tag kam mit hellem Sonnenlicht und sie schien ihm erbarmungslos in sein Gesicht!
So ging es noch einige Tage hin, doch für den Schneemann war nicht mehr viel drin!
Er dacht zurück, träumte von der Zeit, als er noch war im Entstehen!
Wo die Kinder und der größere Junge, noch soviel für ihn getan hatten!
Dachte an das Lachen der Kinder, wo sie aufgeregt waren, an ihre Debatten!
Doch jetzt fühlte er, bald musste er gehen!
Wünschte sich noch einen Stabilisator in seinem Körper, vielleicht ein paar Stelzen!
Denn er fürchtete sich so sehr, vor dem Dahin Schmelzen!
Der Schneemann stand da, sah und hörte immer noch jeden Tag, wie die Kinder um
ihn herum spielten und lachten!
Und er wusste auch, dass sie ihn vor Zerstörung bewachten!
Das angefangene Jahr begann schon lange seinen Lauf!
Und das Jahr war auch schon ziemlich weit!
Der Schneemann wollte leben, nahm den Kampf mit der Sonne auf!

Jetzt wusste der Schneemann ganz sicher, jetzt kam seine Zeit, musste abgeben sein Winterkleid!
Die Sonne kam hoch, schien auf ihn, auf sein Gesicht!
Er wollte sich abwenden, doch er konnte es nicht!

So kam das Frühjahr, die Sonne schien sehr vom Himmelszelt!
Und er wünschte sich in seinem Körper ein paar Stelzen!
Doch dieses gab es nicht, er und sein Herz fingen an zu schmelzen!
Warf noch einen letzten Blick auf diese Gastwelt!

Bald lag er am Boden ganz zerflossen!
Hatte in seinem nicht sehr langen Leben, schon viele Schneemannstränen vergossen!

Und weil die Sonne so stark schien vom Himmelszelt!
Darum war für den Schneemann auch zu Ende diese Welt!

Und die Moral von dieser Geschichte ist!!
,, Nichts geht auf dieser Welt für immer verloren!“
,, Weil in den Menschen mit Herz und Händen, immer etwas Neues wird geboren!“


,, So auch ein neuer Schneemann!“







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Rubrik: Winter!

Geschrieben, den 11.12.2006  von Illa

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